Verwackelte Aufnahmen vom Stativ
Ein Stativ sollte eigentlich Verwacklungen am besten reduzieren/eliminieren. Dafür ist es ja bekanntlich gebaut. Es gibt aber trotzdem einige Dinge bei der Verwendung eines Stativs zu beachten.
Ist das Stativ stabil genug für die Ausrüstung?
Nicht jedes Stativ ist für jede Ausrüstung geeignet.
Die Traglast
In der Beschreibung des Stativs ist i.d.R. eine max. Traglast angegeben. Halbieren sie den Wert und sie wissen ungefähr was das Stativ aushält. Die Angaben der Hersteller sind leider nur sehr selten Realität.

Gewicht und Stabilität
Nicht jedes Stativ ist stabil. Leider gehen Stabilität und Gewicht ein saublöde Verbindung dabei ein. Je leichter ein Stativ ist, umso weniger stabil ist es. Es gibt zwar Ausnahmen von dieser Regel (z.b. die neueren Carbonstative), aber in den meisten Fällen stimmt dieser Zusammenhang. Deshalb bieten einige der leichten Stative die Möglichkeit etwas darunter zu hängen (z.B. den Fotorucksack). Dann haben sie ein leichtes, transportables Stativ und durch das Beschweren beim Aufbau des Stativs kommt die „Stabilität“.
(das Gewicht des Fotorucksacks/Tasche bitte auch in Zusammenhang mit der Traglast des Stativs sehen)

Die Mittelsäule
Wenn das Stativ eine ausfahrbare Mittelsäule hat, dann beachten sie bitte folgendes:
Je weiter die Mittelsäule ausgefahren ist, desto wackeliger wird die Angelegenheit. Deshalb am Besten die Mittelsäule nicht oder nur sehr wenig ausfahren. Um „Höhe zu gewinnen“ ist das ausfahren der Mittelsäule nur bei sehr guten und teuren Stativen ratsam. Die Mittelsäule soll eigentlich nur zur Feinjustierung der Höhe verwendet werden. Die Aufgabe „Höhe gewinnen“ sollte man den drei Beinen des Stativs (durch entsprechendes Ausfahren) überlassen.

Stativkopf
Nach dem Stativ kommt der Stativkopf. Auch dieser hat eine bestimmte Traglast die zu beachten ist. Insbesondere bei den Kugelköpfen ist da Vorsicht geboten. Gute Kugelköpfe kosten leider eine Menge Geld. Drei-Wege-Köpfe mit gleicher Traglast sind meist günstiger. Ob man jetzt einen Kugel- oder Drei-Wege-Kopf bevorzugt ist jedem selbst überlassen.

Richtige Bedienung
Jetzt haben sie also ein stabiles Stativ mit einem stabilen Kopf. Alles ist richtig aufgebaut und sie machen ein Bild. Auch hier kann man leider noch Fehler machen die zu verwackelten Aufnahmen führt.
Das Auslösen der Kamera
Gröbster Fehler: Das Auslöser der Kamera über den normalen Auslöser. Durch den Druck auf den Auslöser kann es sein das sich die ganze Sache (Kamera, Stativ…) bewegt und die Aufnahme verwackelt. Verwenden sie deshalb einen (Kabel-)Fernauslöser. Wenn sie keinen Fernauslöser haben dann benutzen sie den Selbstauslöser der Kamera.
Spiegelvorauslösung?
Ein weiterer Punkt den man beachten soll: Im Verschlusszeitenbereich von 1/30 Sek bis 1 Sek. kann es durch Erschütterungen, welche durch den Spiegelschlag verursacht werden, zu Verwacklungen kommen. Um dieses Problem zu vermeiden haben die Kamerabauer die Spiegelvorauslösung erfunden. Da klappt der Spiegel vor der Aufnahme hoch und die Aufnahme wird dann erst gemacht wenn die Erschütterungen/Schwingungen abgeklungen sind. Falls Ihre Kamera keine Spiegelvorauslösung hat, dann versuchen sie diesen Verschlusszeitenbereich zu vermeiden. Wenn sie eine Kamera ohne Spiegel haben (z.B. eine Kompaktkamera, Messsucherkamera…) dann entfällt natürlich dieses Problem.

Und zum Schluss noch ein Punkt der mich einmal fast zur Verzweiflung getrieben hat
Fester Standort für das Stativ
Wenn sie ein Stativ aufbauen, dann achten sie bitte auf den Untergrund auf dem es steht. Es gibt durchaus Standorte bei denen sich der Untergrund bewegt bzw. nachgibt und sich diese Bewegung dann im Bild (negativ) wiederfindet. In meinem Fall war es eine Brücke die zu schwingen angefangen hatte sobald ein Auto darüber gefahren ist. Einen anderen Standort wollte ich nicht, und so musste ich einen günstigen Zeitpunkt abwarten. Da ist dann je nach Verkehrsaufkommen Geduld gefragt.

So, das war es von meiner Seite aus und ich wünsche Euch viel Spass.

Gruß
Knipser-germany (Sören)

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night-train, Sonntag, 10. Juni 2007, 23:29
Hi Sören,

das sind echt gute Tipps zum Fotografieren mit Stativ! Danke auch für deine netten Kommentare zu meinen Fototipps.
Ich komme gerade von einem zweiwöchigem Irland-Aufenthalt zurück. In ein paar Wochen werde ich ein paar Bilder auf meiner Seite zeigen. Unter anderem von der Halbinsel Dingle und einer Woche reisen mit Pferd und Caravan!!
Liebe Grüße, night-train (Gerhard)
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night-train, Sonntag, 21. Oktober 2007, 18:14
Hallo,

schade dass es hier nichts neues gibt. Aber ich kenn das: das Leben setzt unsere Prioritäten manchmal an andere Stellen als dorthin wo wir sie gerne hätten. Falls Du wieder mal was schreiben solltest, gib Bescheid: ich bin interessiert.
Liebe Grüße,
Gerhard
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